Mit Equilibrium hat Kurt Wimmer 2002 nach der Vorlage des Romans und dem Film Fahrenheit 451 eine Zukunft inszeniert, die von jeglicher Emotion befreit wurde. Die Menschheit hat einen dritten Weltkrieg überstanden und Gefühle und Emotionen als Wurzel allen Übels identifiziert. Damit die Menschen keine Gefühle und Emotionen mehr haben, müssen sie sich alle zu einer Gewissen Uhrzeit, eine Substanz spritzen, die alle Gefühle unterdrückt. Um so genannte Sinnestäter zu stellen, die nicht der Aufforderung folgen und die Substanz spritzen, gibt es eine Elite Einheit, die Grammaton-Kleriker, die diese Sinnestäter jagen, stellen und hinrichten.

John Preston, der von Christian Bale dargestellt wird, ist der Oberste Grammaton-Kleriker. Er muss feststellen, dass sein Partner Errol Partridge, gespielt von Sean Bean ein Sinnestäter ist und sogar eine Beziehung zu einer Sinnestäterin hat. Für John Preston ist ganz klar, dass er die Hinrichtung seines Partners selbst übernimmt. Als John Preston aber seine Tägliche Dosis, der Substanz herunterfällt und er sich keinen Ersatz organisiert, beginnt auch er das System zu hinterfragen. Ab hier stellt der Film viele Sozialkritische Fragen.

Christian Bale spielt John Preston zunächst mit so wenig Emotionen, dass man wirklich glaubt, er habe keine. Umso mehr trifft es einen, wenn seinen Emotionen zurück kommen, er aber nicht weiß, wie man mit dieser Flut an Gefühlen umgehen soll. Man kann sich gut vorstellen wie überwältigend, dass sein muss. Taye Diggs, der den späteren Partner von John Preston, Brandt spielt, kann ebenfalls sehr in seiner Rolle überzeugen. Er ist ein junger Mann, der in John Preston ein großes Vorbild hat. Aber der auch nicht davor zurückschreckt, ohne mit der Wimper zu zucken, sein Vorbild als den Feind anzusehen. Dies tut er ohne Skrupel und mit der uns bereits bekannten Emotionslosigkeit. Der Oberste Führer der Menschheit ist der so genannte Vater. Dieser wird von Sean Pertwee gespielt, dessen Figur für uns am Ende des Films einen spannenden Twist bereit hält. Pertwee spielt den Vater glaubwürdig und auch er beweist sein Schauspielerisches Talent.

Die Erzählstruktur des Films ist insgesamt linear angelegt und wird nur von ein paar Flashbacks die John Preston hat unterbrochen. Zu Beginn des Films erfahren wird nur die Umstände dieser Zivilisation, die in einem Rückblick kurz erklärt wird. Optisch kann der Film sehr überzeugen. Die Welt wirkt sehr gecleant und aufgeräumt. Die Stahlbeton Bauten sind so strukturiert, dass man bereits dadurch wenig Freude empfinden kann in dieser Welt, was der Gesellschaft in diesem Fall zugutekommt. Ebenso die Requisiten, die an uns bekannte Dinge aus den 2000er Erinnern aber doch etwas Fremdes an sich haben.

Die Filmmusik wurde von Klaus Badelt geschrieben und ist dem Genre Alternative Rock, Techno und Drum and Bass zuzuordnen. Kurt Wimmer wollte zunächst klassische Musik auswählen, was sich im Nachhinein sicher, als Fehler heraus gestellt hätte. Sicherlich ist der Film mehr als der erste Anschein vermuten lässt. Kurt Wimmer hat die Rolle des Vaters nicht ohne Grund so mysteriös angelegt. Eine Figur die alle Folgen, da drängt sich doch der Gedanke einer Religiösen Gruppe auf, was auch die Absicht von Wimmer war. Aber wie in vielen Filmen sieht, man auch in Equilibrium, den Menschen kann man nie ganz in seinem Sein einschränken. Es wird immer einen Weg finden, seine Freiheiten zurückzuerobern. Der Mensch lässt sich nicht in einer Form zwängen, er wird immer für seinen Rechte kämpfen.

Leider wird das Ende des Films so schnell herbeigeführt, dass man nicht ganz nachvollziehen kann, warum sich jetzt alles ändern sollte. Hier hätte man sicher noch etwas mehr die Geschichte vertiefen können. Aber sicherlich ist auch das Ausgehende Geld mit ein Grund, warum man den Schluss von Equilibrium so schnell herbei geführt hat. Leider geht hier etwas verloren. Trotz allem können wir den Film empfehlen.

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Viel Spaß wünschen euch euer Jörg und Marc.

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